Auf Schritt und Tritt Praxisbezug | Hochschul-
exkursion zu Besuch bei LEIBER
„Junge Menschen begeistern und die Lust auf den Entwicklungsweg zu einem leichten Produkt und dessen Herstellung machen“, so fasst Andreas Kroner den Antrieb zusammen, mit dem er und sein Team Studierenden-Exkursionen bei LEIBER begleiten. Als Leiter des Bereiches Innovation und mit dem Hintergrund von 17 Jahren Mitarbeit bei LEIBER hat er dazu genügend Fachwissen sowie Erfahrung im Gepäck. Beides gibt er regelmäßig an die Besucher vom Hochschul-Campus Tuttlingen weiter. Sieben Studierende des Vorstudienganges „Orientierung Technik“ nebst Betreuer machten sich dieses Jahr wieder bei einer Exkursion nach Emmingen-Liptingen ein Bild eines modernen Aluminium-Schmiedebetriebes.
Praxisbezug statt nüchterner Theorie
Gerüstet mit allerlei Hintergrundinformationen zu LEIBER, lag der Fokus des Besuches vor allem auf einem Rundgang durch die Produktion. Hier gewann der Ingenieursnachwuchs Informationen aus erster Hand: zum Produktionsprozess, zu den spezifischen Besonderheiten der Massivumformung von Aluminium bis hin zu allerlei physikalisch-technischen Hintergrundinformationen. So erläuterte Kroner etwa, warum LEIBER vor allem auf stranggepresste und stranggegossene Halbzeuge setzt. Schließlich verfügen die aus den sogenannten Knetlegierungen hergestellten Erzeugnisse über eine höhere plastische Verformbarkeit als „nur" gegossene Formteile. „Dadurch sind LEIBER Aluminiumprodukte beispielsweise prädestiniert für den Einsatz in crashrelevanten Strukturen in Automotive-Anwendungen“, verweist Kroner direkt auf den Anwendungsmehrwert von massivumgeformten Komponenten. Bei den zahlreichen Stationen des Rundganges erläutert er, wo LEIBER in der Entwicklung, dem Schmieden bis hin zur komplexen mechanischen Bearbeitung von Aluminium Maßstäbe setzt.
Wissenstransfer aus erster Hand
Möglichst hohen Praxisbezug schaffte auch der folgende Austausch zwischen den Besuchern und den Studierenden technischer Studiengänge, die bei LEIBER beschäftigt sind. Dabei blieb der Ingenieursnachwuchs unter sich; dem ungestörten Dialog auf Augenhöhe wurde so gezielt Raum gegeben. Am Ende des Tages verabschiedete Kroner die Exkursionsteilnehmer mit einem Wunsch: „Ich würde mich freuen, wenn wir Ihnen heute Lust auf ein Wiedersehen gemacht haben. Da hätte ich schon eine Idee: bei einem Praxissemester bei LEIBER.“
Partnerschaft mit Hochschulcampus
Damit der fruchtbringende Kontakt zwischen Industrie und Hochschule auch auf institutioneller Ebene fundiert ist, sorgt der regionale Hochschulförderverein: LEIBER unterstützt die Ausbildung des akademischen Nachwuchses schon seit über 10 Jahren als ein Sponsor des Hochschulcampus Tuttlingen Förderverein e.V. Seit 1. April 2023 ist LEIBER Geschäftsführer Dr. Rolf Leiber Mitglied in dessen ehrenamtlichem Vereinsvorstandsteams. Das aktuell aus neuen Vertretern aus Politik und Wirtschaft bestehende Gremium wird jeweils für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt.
Sieben Studierende des Vorstudienganges "Orientierung Technik" am Hochschul-Campus Tuttlingen waren bei LEIBER zu Gast. Die Exkursion begleiteten Florian Zitz von der Hochschule (ganz links) sowie Andreas Kroner, Leiter des Bereiches Innovation bei LEIBER (ganz rechts).
Im Herzen der Schmiede konnten die einzelnen Aluminium-Verarbeitungsschritte live beobachtet werden – hier, bei einer hochmodernen vollautomatischen Schmiedelinien sehr kompakt - vom Vorwärmofen bis zur Warmauslagerung und dem Reinigungsstrahlen nach dem Schmieden.
Optik ist (auch) eine Frage der Oberflächentechnik: Durch das sogenannte Beizen erhält ein Aluminiumteil sein typisches seidenmattes „Alu“-Aussehen und ist bestens vorbereitet für weitere Oberflächenveredelungsverfahren wie Eloxieren.
Exzellentes Schmieden fängt beim Halbzeug an: Im Materiallager erläutert Andreas Kroner die Unterschiede von stranggepressten Aluminiumstangen und gegossenem Stangenmaterial. LEIBER setzt in seiner Produktion an den beiden Standorten Emmingen-Liptingen und im polnischen Ruda Slaska je nach Produkt auf das jeweils bestgeeignete Vormaterial.
Ein guter Teil der geschmiedeten Teile wird mechanisch nachbearbeitet. LEIBER setzt auf hochmoderne CNC-Fertigungszentren mit automatisierter Zuführung, Reinigung und Kennzeichnung.