Es war wohl ein typischer Fall von Murphy’s Gesetz: Was schiefgehen kann, geht schief. Just in dem Moment, als sein ehemaliger Ausbildungsleiter Joachim Schmid gerade bei Alessandro Dedic zusah, brach der Bohrer ab! „Wäre Herr Schmid nicht da gewesen, wäre ich komplett ausgerastet“, gibt Alessandro zu.
Doch auch in dieser Situation zeigte Dedic, was ihn schon während der Qualifikationsrunden und an seinem Arbeitsplatz auszeichnet: Er blieb cool und arbeitete einfach mit voller Konzentration weiter. Dennoch musste Alessandro der starken Konkurrenz seinen Tribut zollen und erreichte am Ende einen hervorragenden 6. Platz unter den besten Fräsern Deutschlands. Und der Blick aufs Endklassement zeigt ohnehin, welche grandiose Leistung Leichtmacher Dedic da gelungen ist: selbst der für die World Skills qualifizierte Teilnehmer aus Liechtenstein, der den Wettbewerb zu Trainingszwecken nutzte, landete am Ende mit gerade mal 20 Punkten Vorsprung auf Rang 3, was das hohe Niveau und die große Leistungsdichte im Teilnehmerfeld widerspiegelt.
Der alle zwei Jahre ausgetragene Wettbewerb der Förderinitiative Skills Germany fand Mitte Oktober beim Tuttlinger Werkzeugmaschinenhersteller Chiron statt. Die elf Teilnehmer, die sich bereits im Juni und Juli in Vorentscheidungen qualifiziert hatten, mussten an drei Tagen drei unterschiedliche Bauteile unter Zeitvorgaben konstruieren, die Programmstrategie sowie die Werkzeugauswahl treffen und das Werkstück dann an einem Chiron-CNC-Fertigungszentrum herstellen. Als Vorgabe dienten lediglich eine Zeichnung des Werkstückes sowie eine Werkzeugliste. Für die Modellerstellung des Tisches eines Mini-Fräszentrums erreichte Alessandro als einziger die volle Punktzahl. Fast eine Stunde hatte er sich Zeit genommen, um zu überlegen, wie er die Aufspannungen wählt, um eine möglichst optimale Bearbeitung zu erreichen. Clever gemacht, denn durch sein ausgeklügeltes Vorgehen schloss er die Bearbeitung mit über einer Stunde Vorsprung vor seinen Konkurrenten ab.
Dass es am Ende nur hauchdünn nicht zur Deutschen Meisterschaft gereicht hat, enttäuschte Alessandro zwar, unterkriegen lässt er sich davon aber nicht. „Ich werde auf jeden Fall in zwei Jahren wieder dabei sein.“ Und er ermuntert andere Auszubildende, es ihm gleichzutun. „Das ist eine unschätzbar wertvolle Erfahrung. Und du kannst ja nichts verlieren, nur gewinnen.“
Glückwunsch von höchster Stelle: Geschäftsführer Dr. Rolf Leiber freut sich über die tolle Leistung seines Mitarbeiters.