Historie
VON DER KLEINEN SCHMIEDE ZUM GLOBAL PLAYER
Zeit des Umbruchs: In Berlin protestiert ein Droschkenkutscher, der „Eiserne Gustav“, gegen die Zunahme von Automobilen auf den Straßen. Zeitgleich macht sich in Emmingen auf der Hegaualb Valentin Leiber mit einer kleinen Reparaturwerkstatt und einer Tankstelle selbständig. Die Weichen stehen auf Fortschritt. LEIBER ist dabei.
Neustart. Alles auf Anfang. Nach dem Krieg sind Haushalts- und landwirtschaftliche Geräte rar. Was zu retten ist, wird wiederhergestellt. Die Werkstatt LEIBER hat gut zu tun: mit Reparaturen und dem Handel mit landwirtschaftlichen Maschinen. Und stellt sich den Herausforderungen der Nachkriegszeit.
Improvisation ist Trumpf. Was nicht beschafft werden kann, wird selbst entwickelt: Spätzlepressen und Fleischwölfe, zum Beispiel, vor allem für schwäbische und badische Haushalte. Bis weit in die 1960er-Jahre sind LEIBERs Leichtgewichte aus Aluminium gefragt. Die ganze Familie packt mit an. Auch die Buben
Zeit des Aufbaus und des deutschen Wirtschaftswunders. LEIBER mischt mit. Und entwickelt Werkzeuge, Bauteile und motorisierte Fahrzeuge für die Bauwirtschaft und Industrie. Meist als verlängerte Werkbank. Lenkwellen für Jeeps zum Beispiel – für die amerikanischen Besatzer. Ein einträglicher Auftrag, für den die Familie wortwörtlich rund um die Uhr arbeitet.
Das „Wunder von Bern“ beflügelt ganz Deutschland. Auch LEIBER. Der Familienbetrieb macht sich unabhängig – mit dem Bau der ersten Fertigungsstätte in der Schulstraße und einem eigenen Produkt: Der „LEIBER Allzweck-Transporter“ wird zum Verkaufsschlager und ist so beliebt, dass sich sogar Fanclubs bilden. Zeitgleich rückt die Zukunft in den Fokus: Als verlängerte Werkbank arbeitet sich LEIBER in den Werkstoff Aluminium ein. Ein komplexes Spezialthema.
Die Queen besucht Deutschland – als erste Monarchin Großbritanniens nach zwei Weltkriegen. Ein Medienereignis, das die BRD souverän meistert. LEIBER meistert sein neues Spezialgebiet: Mit der Gründung der Gesenkschmiede in Emmingen spezialisiert sich das Unternehmen auf die Warmumformung und Bearbeitung von Aluminium-Legierungen. Und wird damit zum profilierten Industriebetrieb.
Generationenwechsel: Nach dem Tod von Valentin Leiber lenken seine Söhne die Geschicke des Unternehmens – LEIBER wird zu einer OHG. Mit Horst Leiber als Geschäftsführer. Ein spannendes Jahrzehnt. Auch auf der Hegaualb.
Spiel, Satz und Sieg: Boris Becker und Steffi Graf spielen sich an die Spitze des Welttennis. Und LEIBER entwickelt sich zum führenden Hersteller von Aluminium-Gesenkschmiedestücken. Am heutigen Standort im Industriegebiet wird die Fertigung der Umform- und Bearbeitungstechnik gestartet. Das Unternehmen wächst.
Während das Wrack der Titanic mithilfe modernster Geräte entdeckt wird, bricht LEIBER zu neuen technischen Ufern auf: Als erste Gesenkschmiede Deutschlands setzt das Unternehmen auf einen durchgängigen CAD-CAM-NC-Strang im Betriebsmittelbau und stellt damit einen branchenweiten Benchmark auf.
Wiedervereinigung und Aufbruchstimmung in Deutschland. Global denken und handeln – das ist die Devise der 1990er-Jahre. Auch bei der LEIBER OHG. Horst Leiber bereist die ganze Welt. Sammelt Informationen und Eindrücke. Und baut Vertriebsbüros in Europa auf.
In den USA wird Bill Clinton zum Präsidenten gewählt. In Spanien gründet das Unternehmen die Iber-LEIBER.
Michael Schumacher wird zum zweiten Mal Formel-1-Weltmeister. Auch die LEIBER Group fährt auf der Überholspur: Und sucht einen kostengünstigen Produktionsstandort, um die angestammte Produktpalette erhalten zu können: Die LEIBER-Poland Sp. z o.o. wird gegründet.
In der westlichen Welt sorgt die Lewinsky-Affäre für Aufruhr. Erfreulicher Aufreger in Emmingen: Die LEIBER OHG übernimmt die Aluminium-Schmiede von Alu Menziken in der Schweiz. In Polen baut die LEIBER Group die Komponenten- und Gerätefertigung für den Fahrzeugbau auf.
Europa bekommt den Euro. Und LEIBER sehr viel neuen Raum: Am Standort Emmingen wird die Produktionsfläche um 8.000 Quadratmeter erweitert. Mit den Werkstoffen AluHigh® und AluXtrem® etabliert die LEIBER OHG ihre Eigenentwicklungen als Marke. Ein bedeutender Schritt. Für mehr Leichtigkeit.
Der Winter war einer der wärmsten, der je verzeichnet worden war, gefolgt von einem Rekordfrühling. Ideales Wetter, um die LEIBER OHG in die LEIBER GmbH & Co. KG umzuwandeln. Um die Wirtschaftskrise zu überstehen, wird die Iber-LEIBER geschlossen. Deren Produkte werden zu LEIBER in Emmingen und LEIBER-Poland verlagert.
Lena verzaubert mit „Satellite“ ganz Europa. Die LEIBER Group zaubert mit Präzision und ordentlich Wumms: Die teilautomatisierte Großpressenlinie mit 2.000 Tonnen Nennschlagkraft wird in Betrieb genommen. Im gleichen Jahr etabliert die LEIBER Group erneut eine Eigenentwicklung am Markt – das Kleeblattdesign®: minimales Gewicht bei idealen Eigenschaften. Die perfekte Geometrie.
Fürst Albert II. von Monaco heiratet. Endlich! Der Fortbestand des Fürstentums scheint gerettet. Auch in Emmingen geht es weiter: Die Führung der LEIBER Group geht auf die 3. Generation über, auf Andreas und Dr. Rolf Leiber. Und LEIBER Poland wird zum Industrie- und Zweiradstandort – mit einer erweiterten Produktionsfläche von 5.000 Quadratmetern. Internationales Unternehmen mit familiärem Herz.
Aufregung im Vatikan: Papst Benedikt tritt zurück – die Gesundheit. Die LEIBER Group wächst indes gesund weiter. Und investiert: rund 10 Millionen Euro. In die A2, eine vollautomatische Großpressenlinie, die Aluminiumbauteile für die Automobilindustrie schmiedet. Wenn das kein klares Bekenntnis zum Unternehmensstandort Deutschland ist!
Weltmeister! Die Jungs um Jogi Löw holen den Titel. Und wir holen den „European Aluminium Award“ – und beweisen: Die LEIBER Group entwickelt und fertigt die besten Leichtbau-Lösungen Europas. Knapp 90 Jahre nach Gründung bringt die LEIBER Group die Fahrzeugbranche stetig voran. Die Prognose? Wir machen weiter. Mit Fortschritt durch Leichtigkeit. Produktionsanlauf der vollautomatischen Presselinie - A2 mit integrierter Wärmebehandlung.
Erweiterung von LEIBER-Poland um 3.000m², auf 11.300m².
Produktionsanlauf einer weiteren vollautomatischen Pressenlinie -A3- mit integrierter Wärmebehandlung.
LEIBER Emmingen Bau Halle 3 , Erweiterung 3.000 m²